Rundtour Kaisergebirge – Tag 2: Bettlersteig

Nach einer entspannten Nacht und einem ausgiebigen Frühstück am Weinbergerhaus steht für uns am zweiten Tag am Kaisergebirge der Bettlersteig auf dem Programm. Allerdings beschließen wir spontan eine kleine Variation zu laufen, um den Gamskogel noch mitzunehmen.
Klar – Gipfel die Gamskogel heißen gibt es viele, aber eben jener Gamskogel ist doch ein kleines Highlight auf unserer Wanderung: trotz geringer Höhe werden wir nach dem 950 Hm Aufstieg mit einem atemberaubenden Ausblick zum gegenüberliegenden Kaisertal, unserem Ziel- dem Stripsenjoch und (nicht zu vergessen) dem zahmen und wilden Kaiser belohnt.

Durch den Märchenwald zum Gamskogel

Der Weg vom Weinbergerhaus führt zunächst über breite Forstwege bergab bis zum Brentenjoch (1.200 hm). Von hier aus geht es halb links über einen unscheinbaren Pfad stetig bergauf.  Ab hier wird der Weg in Richtung Gipfel ein wenig anspruchsvoller und ist konditionell nicht zu unterschätzen. Der Aufstieg schlängelt sich auf einem märchenhaften Pfad durch den Wald, bis sich die Bäume lichten und wir nach ca 45 min den Gipfel samt Gipfelkreuz auf 1.450 Hm erreichen.

 

Nach eine kurzen Trink- und Fotopause geht’s frohen Mutes und flotten Schrittes weiter: vom Gamskogel aus kämpfen wir uns zunächst durch steil abfallendes Gelände, später durch den Wald und dann über idyllische Almwiesen. Keine Menschenseele kommt uns entgegen. Die Sonne scheint und der Himmel ist strahlend blau – wir fühlen uns wie im Paradies.
Nach ca 2h treffen wir mitten auf der Alm auf die Abzweigung in Richtung Bettlersteig.

Ausgesetzte Wege und Drahtseilsicherung am Bettlersteig

Der Bettlersteig beginnt für uns mit der Durchquerung einer Schlucht. Trittsicherheit ist hier dringend erforderlich: der Winter hat Spuren hinterlassen, lose Steine überall und rutschige Schotterwege. Gott sei Dank war es die letzten Tage recht trocken, sodass der Waldboden nicht matschig ist. Teilweise geht es rechts steil hinunter, Treppen weisen uns den Weg bergab und erleichtern den Abstieg. Wieder einmal bin ich froh um meine Stöcke mit denen ich seit letztem Jahr unterwegs bin!

Wir stoßen auf eine kurze Passage an denen der Weg ausgesetzt und mit Drahtseil abgesichert ist. Es geht steil bergab, aber gemeinschaftlich bewältigen wir auch diese Schwierigkeit und wandern mit guter Laune weiter zum nächsten Sattel, wo nach einem knackigen Anstieg über saftige Almwiesen die Jagdhütte Straßwalch auftaucht. Wir fühlen uns als hätten wir gerade eine Kulisse von “Heidi” betreten. Es würde mich nicht wundern, wenn gleich der Ziegenpeter pfeifend um die Ecke kommt. Die Jagdhütte bietet einen schönen Platz zur Rast, es gibt sogar einen Brunnen um die Wasserflaschen aufzufüllen.

Von der Jagdhütte Straßwalch zum Hinterbärenbad

Doch uns zieht es weiter. Wir haben schon genug getrödelt heute und haben noch einiges vor uns. Über Bäche und bequeme Waldwege wandern wir weiter Richtung Hinterbärenbad. In den letzten 30min durchqueren wir insgesamt 6 Bäche und lassen es uns nicht nehmen unsere Flaschen mit dem klaren Quellwasser zu füllen. Es schmeckt fantastisch!
Der Steig ist gut ausgebaut und wir erreichen nach ca. 4h entspanntem Gehen das Anton-Karg-Haus (früher als Hinterbärenbad bekannt) auf 325Hm. Langsam werden die Beine müde und wir beschliessen noch 15 min weiter zu laufen bis zum Hans-Berger-Haus wo wir bei Radler und Spinatknödeln eine ausgiebige Rast einlegen bevor wir den letzten Aufstieg des Tages in Angriff nehmen.

Vom Hans-Berger-Haus auf die “Strips”

Auf 1.577hm thront hoch über uns das Stripsenjochhaus – unser heutiges Tagesziel. Nach der längeren Pause merken wir, dass uns die letzten 4h Gehzeit schon ziemlich in den Beinen stecken, aber gemeinsam packen wir’s an: 1,5h Aufstieg und 640Hm liegen vor uns.
Direkt hinterm Hans-Berger-Haus wird der bisherige bequeme Wanderweg zum Steig. Mit imposantem Einblick in die berühmte Totenkirchlwestwand, windet er sich in Serpentinen nach oben. Das Wetter verschlechtert sich zunehmend und wir erreichen die “Strips” nach einem flottem Marsch bergauf. Empfangen werden wir mit kräftigem Wind und Nieselregen. Der Nebel hängt dicht zwischen den Gipfeln – sehen tun wir leider nicht viel.
Umso mehr freuen wir uns über eine warme Dusche, den heißen Ofen in der Gaststube und eine wärmende Gulaschsuppe.

Kategorien Hike Outdoor Travel

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Hi – ich bin Lisa, deine Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um Marketing, Konzept und Design. Auf den Schultern trage ich einen kreativen Kopf, habe diverse Unternehmen nicht nur entwickelt, sondern auch mit aufgebaut und schreibe schon viele Jahre über Bergabenteuer, Genussgeschichten, Wein und was es sonst noch Schönes gibt.

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